Rituelle Gebetswaschung (Wudhu)

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Definition von "Wudhu"

al-Wudu (arabisch وضوء) ist die rituelle Waschung vor dem Gebet. Islamologisch bedeutet es, die Waschung bestimmter Körperteile mit "reinen" Wasser durch zuführen. [1]


"O ihr, die ihr glaubt! Wenn ihr euch zum Gebet begebt, so wascht euer Gesicht und eure Hände bis zu den Ellenbogen und streicht über euren Kopf und (wascht) eure Füße bis zu den Knöcheln…." (5:6) (siehe auch Sura An-Nisa Aya 43)


Die rituelle Gebetswaschung vor Handlungen

Ist Pflicht

  1. bei Istihada.
  2. vor Verrichtung der Fard oder Sunna Gebete
  3. vor umrunden der Ka'aba (tawaf)
  4. vor der Berührung des Quran. (Nur wenige Gelehrte erlauben die Berührung des Quran ohne Wudhu. Die Rezitation hingegen ist nach) allen Gelehrten erlaubt.


Ist Sunna

  1. vor Erwähnung oder Lobpreisung Allahs.
  2. vor dem Schlafengehen.
  3. zu Beginn von Ghusl
  4. vor jedem Fard oder Sunna Gebet.


Druchführung der rituellen Gebetswaschung

Durchführung

Nach einer Überlieferung von Al-Buchari und Muslim wird Wudu folgendermaßen durchgeführt:
" Der dritte Khalif, Uthman Ibnu 'Affan, wusch seine Händer dreimal, dann sein Gesicht dreimal, danach wusch er seine rechte Hand und seinen Arm dreimal bis zum Ellenbogen, dann die linke Hand und den linken Arm. bis zum Ellenbogen und strich über seinen Kopf. Zum Schluss wusch er seinen rechten Fuß dreimal bis zu den Knöcheln, dann seinen linken und sagte: " Ich habe dem Propheten bei der Gebetswaschung zugesehen und er hat sie genauso durchgeführt, wie ich es soeben tat und gesagt: "Jeder der seine Gebetswaschung auf diese Weise durchfürht und dann zwei Rak'a (Gebetseinheiten) betet, in denen er sich nur Allah widmet, dem werden seine vergangenen Sünden vergeben. "

Pflicht-Teile der rituellen Gebetswaschung

Basierend auf dem Quran:

  • Die Waschung des Gesichts
  • Die Waschung der Händer und Arme bis zum Ellenbogen
  • Die Benetzung des Kopfes ( nach Imam Ibn Hanbal und Malik den gesamten Kopf, nach Schafi'i und Hanifa nur ein Teil des Kopfes)
  • Die Waschung der Füß bis zu den Knöcheln


Basierend auf der Sunna:

  • Die Absicht (arab.: Niya) (nach Hanifa ist die Niya Sunna nach allen anderen fard)
  • Die Reihenfolge (Gesicht, Hände, Arme, Kopf, Füße) ist Pflicht nach den Imamen Asch-Schafi'i und Ibn Hanbal und Sunna nach den Imamen Malik und Abu Hanifa.
  • Leichte Reibung der gewaschenen Körperteile (nur nach Imam Malik)
  • die Durchführung ohne zeitl. Unterbrechung nach Malik und Ibn Hanbal.


Sunna-Teile der rituellen Gebetswaschung

Quellen und Anmerkungen

Der Artikel ist größtenteils entnommen aus:

  1. Zaidan, Amir M. A. (1996): Fiqh-ul-'Ibadat. Einführung in die islamischen gottesdienstlichen Handlungen. Frankfurt/M.