Abraham (Ibrahim)

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Abraham (arab.: Ibrahim), auch als Khalil ALLAHs ("der Vertraute/ der Freund ALLAHs") genannt, Stammvater Israels und Prophet des Islam, gilt als Urvater dreier Weltreligionen: des Judentums, Christentums und des Islams. Er hat jedoch nur - wie jeder Prophet - zum Islam, also der Gottergebenheit gegenüber ALLAH aufgerufen.

„Ibrahim war weder ein Jude noch ein Christ, sondern er war Anhänger des rechten Glaubens, einer, der sich Allah ergeben hat (d.h. ein Muslim), und er gehörte nicht zu den Götzendienern. „ (Quran 3:67)

Der Prophet Ibrahim (Friede sei mit ihm)hat eine besondere Stellung im Islam. Allah forderte seinen Propheten Muhammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) und alle Muslime auf, dem Glaubensbekenntnis Ibrahims zu folgen. Er wird auch als "Hanif", also Anhänger des rechten Glaubens, beschrieben.[1]

„Sie sagen: „Werdet Juden oder Christen, so seid ihr rechtgeleitet." Sag: Nein! Vielmehr das Glaubensbekenntnis Ibrahims, Anhängers des rechten Glaubens, und er gehörte nicht zu den Götzendienern.“ (Quran 2:135)
„Sag: Allah hat die Wahrheit gesprochen. So folgt dem Glaubensbekenntnis Ibrahims, (als) Anhänger des rechten Glaubens, und er gehörte nicht zu den Götzendienern“ (Quran 3:95)

Ibrahim war sehr fest im Glauben (Iman) und rief sein Volk unermüdlich zum Tauhid auf.

"Und so zeigten Wir Abraham das Reich der Himmel und der Erde, auf dass er zu den Festen im Glauben zählen möge."(Quran 6:75)


Seine Herkunft[Bearbeiten]

Ibn Kathir führt verschiedene Aussagen von Historikern an, berwertet sie und kommt schließlich zum Ergebnis, dass es am ehesten richtig ist, dass Abrahman aus dem Land der Chaldäer, d.h. Babelonien stammt, wo die Leute Götzenstatuen anbeteten. Von dort zog er in die Gegend von Damaskus, wo die Leute die Planeten anbeteten.

Lot (Friede sei mit ihm) war der Neffe von Abrahmam. Die Frau von Abraham (Friede sei mit ihm), Sarah (r.a.) war die Tochter einer seiner Onkel väterlicherseits, also seine Cousine.

Ibn Kathir sagt – ohne eine Quelle anzugeben -, dass Abraham, Sarah und Loth (Friede sei mit ihnen) die einzigen Gläubigen auf der Erde waren. Und so herrschte auf der Erde der Götzendienst. Gott beseitigte schließlich die geistige Dunkelheit durch Abraham, wie Allah im Quran [29:16-27] sinngemäß gesagt hat:

"16. Und (Wir sandten) Abraham. Als er zu seinem Volk sagte: „Dient Allah und fürchtet Ihn. Das ist besser für euch, wenn ihr (es) nur wisst. 17. Ihr dient anstatt Allahs nur Götzen und schafft (dabei nur) ungeheuerliche Lüge. Gewiss, diejenigen, denen ihr anstatt Allahs dient, vermögen euch nicht zu versorgen. Sucht darum bei Allah die Versorgung und dient Ihm und dankt Ihm. Zu Ihm werdet ihr zurückgebracht. 18. Und wenn ihr (die Botschaft) für Lüge erklärt, so haben bereits vor euch (andere) Gemeinschaften (sie) für Lüge erklärt. Und dem Gesandten obliegt nur die deutliche Übermittlung (der Botschaft)." 19. Haben sie denn nicht gesehen, wie Allah die Schöpfung am Anfang macht und sie hierauf wiederholt? Gewiss, das ist für Allah ein Leichtes. 20. Sag: Reist auf der Erde umher und schaut, wie Er die Schöpfung am Anfang gemacht hat. Hierauf lässt Allah die letzte Schöpfung entstehen. Gewiss, Allah hat zu allem die Macht. 21. Er straft, wen Er will, und Er erbarmt Sich, wessen Er will. Und zu Ihm werdet ihr zurückgebracht. 22. Und ihr werdet euch (Ihm) weder auf der Erde noch im Himmel entziehen können, und ihr habt außer Allah weder Schutzherrn noch Helfer. 23. Diejenigen, die Allahs Zeichen und die Begegnung mit Ihm ableugnen, diese haben die Hoffnung auf Meine Barmherzigkeit aufgegeben, und für diese wird es schmerzhafte Strafe geben. 24. Aber die Antwort seines Volkes war nur, dass sie sagten: "Tötet ihn oder verbrennt ihn." Da rettete Allah ihn aus dem Feuer. Darin sind wahrlich Zeichen für Leute, die glauben. 25. Und er sagte: "Ihr habt euch ja anstatt Allahs nur Götzen genommen aus Freundschaft zueinander im diesseitigen Leben. Aber dereinst, am Tag der Auferstehung, werdet ihr einander verleugnen und einander verfluchen. Euer Zufluchtsort ist das (Höllen)feuer, und ihr werdet keine Helfer haben." 26. Da glaubte Lot ihm und sagte: "Ich werde zu meinem Herrn auswandern. Er ist ja der Allmächtige und Allweise." 27. Und Wir schenkten ihm (d.h. Abraham) Isaak und Jakob und richteten unter seiner Nachkommenschaft das Prophetentum und die Schrift ein und gaben ihm seinen Lohn im Diesseits. Und im Jenseits gehört er fürwahr zu den Rechtschaffenen." (Quran 29:16-27)


Richtigstellung falscher Glaubensvorstellungen und Einladung zum Islam[Bearbeiten]

Im Quran wird berichtet, wie Abraham mit einem Volk diskutierte, das falsche Glaubensvorstellungen hatte und Himmelskörper anbetete. Abraham widerlegte diese falsche Glaubensvorstellungen, indem er logisch argumentierte. Siehe Quran (6:76 ff).

Wie alle Propheten rief auch Abraham sein Volk dazu auf, sich Allah zu ergeben (Islam). Abraham rief sein Volk dazu auf, Allah alleine anzubeten (Tauhid) und ihm niemanden beizustellen.[1]

Insbesondere forderte er seinen Vater zum Glauben an den einzigen Gott auf:

Abraham (Friede sei mit ihm) und sein Vater[Bearbeiten]

Abrahams Vater ist unter zwei Namen bekannt, der eine davon ist im Koran erwähnt – Azar. Sein anderer Name ist Tarukh. Ibn Kathir sagt, dass möglicherweise einer der beiden Namen sein eigentlicher war und der andere der Rufname (arab.: Laqab). Abraham riet seinem Vater aufrichtig, vom Götzendienst abzulassen, worauf dieser aber agressiv reagierte. Abraham begegnete dieser Agression mit Sanftmütigkeit, wie Allah im Quran [19:41-48] sinngemäß sagt:

"41. Und gedenke im Buch Abrahams. Er war ein Wahrhaftiger und Prophet. 42. Als er zu seinem Vater sagte: "O mein lieber Vater, warum dienst du dem, was nicht hört und nicht sieht und dir nichts nützt? 43. O mein lieber Vater, gewiss, zu mir ist vom Wissen gekommen, was nicht zu dir gekommen ist. So folge mir, dann leite ich dich einen ebenen Weg. 44. O mein lieber Vater, diene nicht dem Satan. Gewiss, der Satan ist gegen den Allerbarmer widerspenstig. 45. 0 mein lieber Vater, ich fürchte, dass dir Strafe vom Allerbarmer widerfährt, so dass du zu einem Gefolgsmann des Satans wirst." 46. Er sagte: "Verschmähst du meine Götter, o Abraham? Wenn du nicht aufhörst, werde ich dich ganz gewiss steinigen. Und meide mich eine Zeitlang." 47. Er sagte: "Friede sei auf dir! Ich werde meinen Herrn für dich um Vergebung bitten; gewiss, Er ist zu mir sehr entgegenkommend. 48. Ich werde mich von euch und von dem, was ihr anstatt Allahs anruft, fernhalten und nur meinen Herrn anrufen. Vielleicht werde ich im Bittgebet zu meinem Herrn nicht unglücklich sein." (Quran, 19:41-48)

Allah sagt in [6:74] sinngemäß:

"Und als Abraham zu seinem Vater Azar sagte: "Nimmst du (denn) Götzenbilder zu Göttern? Gewiss, ich sehe dich und dein Volk in deutlichem Irrtum". (Quran 6:74)


Die Begegnung Abrahams mit seinem Vater am Tag der Auferstehung[Bearbeiten]

Der Gesandte Allahs (s.a.s.) hat gesagt:

"Abraham trifft seinen Vater am Tag der Auferstehung, wobei auf dem Gesicht von Azar (dem Vater Abrahams) Staub und Schmutz ist. Da sagt Abraham zu ihm: "Habe ich dir nicht gesagt, dass du mir nicht widerspenstig gegenüber sein sollst?"(vgl. Quran 19:43) Da sagt sein Vater zu ihm: "Heute bin ich dir nicht widerspenstig gegenüber." Da sagt Abraham: "O mein Herr, Du hast mir doch versprochen, dass Du mir keine Schande bereitest an dem Tag, an dem sie auferweckt werden. Was für eine Schande habe ich doch durch meinen niedrigen Vater." Da sagt Allah: "Ich habe das Paradies den Kafir (Ableugnern) verboten."...Dann wird gesagt: "Abraham, was ist dort unter deinen Füßen?" Da schaut er hin und sieht eine (geschlachtete) blutüberströmte männliche Hyäne. Da wird sie an ihren Pfoten genommen und ins Feuer geworfen." (Dies berichtete Buchari (3350,4768,4769))


Die Auseinandersetzung mit den Götzendienern im Zweistromland und wie Abraham ins Feuer geworfen wird[Bearbeiten]

Ibn Kathir: Die Leute von Babel beteten Götzenstatuen an. Abraham diskutierte mit ihn darüber und zerstörte die Götzen. Er stellte ihre Götzen verächtlich hin und zeigte ihnen auf, dass es sinnlos und dumm ist, Götzen zu verehren. Als einziges Gegenargument hatten sie, dass sie dem folgen, was ihre Väter und Großväter bereits getan haben.

Allah hat sinngemäß gesagt:

"Und er sagte: "Ihr habt euch nur Götzen statt Allah genommen, um die Beziehung zueinander im irdischen Leben zu pflegen. Dann aber, am Tage der Auferstehung, werdet ihr einander verleugnen und verfluchen. Und eure Herberge wird das Feuer sein; und ihr werdet keine Helfer finden." (Quran, 29:25)

Allah berichtet auch [37:83ff.] und in [26:69-89] über diese Begebenheit:

"69. Und verlies ihnen die Geschichte Abrahams, 70. als er zu seinem Vater und seinem Volke sagte: "Was betet ihr an?" 71. Sie sagten: "Wir beten Götzen an, und wir sind ihnen anhaltend zugetan." 72. Er sagte: "Hören sie euch, wenn ihr (sie) anruft? 73. Oder nützen sie oder schaden sie euch?" 74. Sie sagten: "Nein, aber wir fanden unsere Väter das gleiche tun." 75. Er sagte: "Seht ihr denn nicht, was ihr da angebetet habt , 76. ihr und eure Vorväter? 77. Sie sind mir ein Feind; nicht aber der Herr der Welten , 78. Der mich erschaffen hat; und Er ist es, Der mich richtig führt 79. und Der mir Speise und Trank gibt. 80. Und wenn ich krank bin, ist Er es, Der mich heilt, 81. und (Er ist es,) Der mich sterben lassen wird und mich dann wieder zum Leben zurückbringt, 82. und von Dem ich hoffe, dass Er mir meine Fehler am Tage des Gerichts vergeben werde. 83. Mein Herr, schenke mir Weisheit und füge mich zu den Rechtschaffenen. 84. und verleih mir einen guten Ruf bei den künftigen Geschlechtern. 85. Und mache mich zu einem der Erben des Paradieses der Wonne; 86. und vergib meinem Vater; denn er war einer der Irrenden; 87. und tue mir an dem Tage, da (die Menschen) auferweckt werden, keine Schande an, 88. an dem Tage, da weder Besitz noch Söhne (etwas) nützen, 89. sondern nur der (gerettet werden wird), der mit reinem Herzen zu Allah kommt."(Quran, 26:69-89)


Abrahim diskutierte mit einem König und beweist, dass Allah allein die Macht zu allem hat[Bearbeiten]

„Siehst du nicht jenen, der mit Ibrahim über seinen Herrn stritt, weil Allah ihm die Herrschaft gegeben hatte? (Damals) als Ibrahim sagte: „Mein Herr ist Derjenige, Der lebendig macht und sterben lässt." Er sagte: „Ich mache lebendig und lasse sterben." Ibrahim sagte: „Allah bringt ja die Sonne vom Osten her; so bringe du sie vom Westen her!" Da war derjenige, der ungläubig war, verblüfft. Und Allah leitet nicht das ungerechte Volk recht. „ ( Quran 2:258)


Abrahams Auswanderung nach Scham[Bearbeiten]

Abraham wanderte mit seiner Frau Sarah und seinem Neffen Lot nach Scham[A 1]aus.

Als sie eine Reise nach Ägypten machten, kam es zu einer schwerden Prüfung für Abraham und seine Frau Sarah. Der Herrscher Äqyptens begehrte die schöne Frau Abrahams, doch Allah der Erhabene wendete diese Prüfung von Abraham und seiner Frau ab. Der Herrscher schenkte Sarah eine Magd namens Hadschar.[1]

(Diese Begebenheit wird auführich in einem Hadith bei Muslim und Buchari überliefert)


Die Geburt Ismaels[Bearbeiten]

Abrahams Frau Sarah hatte ihm bisher keine Kinder geschenkt, sie galt als unfruchtbar. Sarah schenkte daher ihrem Ehemann die Magd Hadschar, damit sie ihm Kinder gebären konnte. Als Hadschar Abraham einen Sohn namens Ismael gebar, wurde Sarah eifersüchtig und Abraham beschloss, mit Hadschar und Ismael Scham zu verlassen.[1]


Die Auswanderung seiner Frau Hadschar nach Mekka[Bearbeiten]

Abraham brachte seine Frau Hadschar und ihren gemeinsamen Sohn Ismael in das Gebiet von Mekka. Die Stadt Mekka existierte zu dieser Zeit noch nicht und es gab damals nur Sand und Steine an ihrer Stelle. Dennoch ließ Abraham Hadschar mit ihrem Sohn Ismael, der noch ein Säugling war, alleine in dieser Gegend zurück, da Allah ihm dies aufgetragen hatte. Hadschar vertraute auf die Weisheit Allahs in diesem Beschluss, und fand bald auf wundersame Weise eine Quelle, die Zamzam-Quelle genannt wird. Diese Quelle besteht bis zum heutigen Tage. In der Folge siedelte sich dort ein arabischer Stamm namens Dschurhum an. Der Sohn Abrahams wuchs in dem Gebiet von Mekka auf und heiratete eine Frau der Dschurhum. Zu dieser Zeit starb Hadschar. Es wird berichtet, dass ihn Abraham Ismael dort aufsuchte, um ihn zu besuchen.[1]


Abraham (Friede sei mit ihm) wird aufgefordert, seinen Sohn zu opfern[Bearbeiten]

Eine große Rolle für den Islam spielt das Scheinopfer Abrahams. Auf Geheiß Gottes sollte Abraham seinen Sohn Ismael töten - im letzten Moment gebietet Gott ihm Einhalt. Der Überlieferung nach würde über dem Felsen, auf dem Abraham seinen Sohn opfern wollte, ein Kuppelbau errichtet, der heute als Felsendom in Jerusalem steht.[2]

Mit der Aufforderung an Abraham, seinen Sohn zu opfern, wollte Allah prüfen, ob die Liebe Abrahams zu Allah und die besondere Vertrautheit mit ihm wirklich an erster Stelle standen. Die Mehrzahl der islamischen Gelehrten geht davon aus, dass es sich bei diesem Sohn um Ismael handelte. Ismael fügte sich in das Schicksal und gehorchte seinem Vater.[1] Siehe ausführlicher hierzu: Ismael.


Errichtung der Ka’aba[Bearbeiten]

Abraham errichtete zusammen mit seinem Sohn Ismael die Ka’aba.

„Und (gedenkt,) als Ibrahim die Grundmauern des Hauses (d.h. die Ka’aba) errichtete (wörtl. hochzog), zusammen mit IsmaeI, (da beteten sie): „Unser Herr, nimm (es) von uns an. Du bist ja der Allhörende und Allwissende. „(Quran 2:127)

Als sie den Bau vollendet hatten, wies Allah Abraham an, die Menschen zum Hadsch aufzurufen, damit sie das Haus Allahs (die Ka’aba) besuchten.[1]


Ankündigung des Sohnes Isaak[Bearbeiten]

Engel kündigten Abraham und seiner Frau Sarah die Geburt Isaaks an, obwohl Abraham zu diesem Zeitpunkt schon sehr alt war und seine Frau als unfruchtbar galt.

'„Unsere Gesandten kamen bereits zu Ibrahim mit der frohen Botschaft. Sie sagten: „Frieden!" Er sagte: „Friede!" Er verweilte nicht lange, da brachte er ein gebratenes Kalb herbei. * Als er aber sah, dass ihre Hände nicht danach hinlangten, fand er es von ihnen befremdlich, und er empfand Furcht vor ihnen. Sie sagten: „Fürchte dich nicht! Wir sind zu dem Volk Luts gesandt." * Seine Frau stand dabei. Sie lachte, und da verkündeten Wir ihr Ishaq, und nach Ishaq Ya'qub.“' (Quran 11:69-71)


Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. ein Gebiet, welches Syrien, Palastina, Jordanien und Libanon umfasst


Quellen:[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 As-Saadi, Abdurrahman (1995): "Prophetengeschichten" - Qasas al-Anbija', Maktaba Adhwa' As-Salaf, Riad, Saudi Arabien.
  2. ZDF.de - Kleines Islam-Lexikon