Al Baraa‘ Ibn Maalik

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Aus dem Leben von Al Baraa‘ Ibn Maalik [1]

Allah und das Paradies !

Er war einer jener zwei Brüder die nur für Allah lebten und die dem Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) den Treueschwur leisteten und diesen Schwur im laufe der Zeit erfüllten.

Der eine der Brüder war Anas Ibn Maalik, der Diener des Gesandten Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ). Seine Mutter, Umm Sulaim, brachte ihn zum Gesandten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) als er gerade mal zehn Jahre alt war und sagte, „ Oh Gesandter Allahs, das ist Anas, dein Bursche.“ Er wird dir helfen, bitte rufe Allah für ihn an.“ Der Gesandte ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) küßte ihn zwischen seine Augen und rief den Segen Allahs auf ihn herab, er möge sein Leben lang mit Gutem gesegnet sein. Er sprach, „ Oh Allah, laß ihn viel Geld und viele Söhne haben. Segne ihn und laß ihn in Dein Paradies eingehen.“ Und so wurde Anas 99 Jahre alt und Allah versorgte ihn mit einer großen Zahl von Söhnen und Enkeln, sowie mit einem großen Garten der zweimal im Jahr Früchte trug !

Der andere der zwei Brüder war Al Baraa‘ Ibn Maalik, der ein tapferes Leben führte. Sein Motto war „ Allah und das Paradies „. Ein jeder der ihn auf dem Wege Allahs kämpfen sah war verblüfft, denn wenn Al Baraa‘ mit seinem Schwert die Götzendiener bekämpfte, dann war er nicht auf Sieg aus – obwohl der Sieg natürlich das Höchste bedeutet hätte – nein, er war nur auf den Märtyrertod aus. Sein größter Wunsch war es als Märtyrer auf dem Feld einer ruhmreichen Schlacht für die Wahrheit und dem Islam zu fallen. Aus diesem Grund verpaßte er weder eine Schlacht noch einen Feldzug.

Eines schönen Tages bekam er Besuch von seinen Brüdern. An ihren Gesichtern konnte er schon ablesen was sie bedrückte und er sprach, „ Ich vermute ihr habt Angst das ich in meinem Bett sterben werde. Nein, bei Allah, Er wird mich nicht meines Märtyrertodes berauben.“ Und Allah machte seine Träume wahr, denn Al Baraa‘ starb nicht in seinem Bett zu Hause, sondern fand den Märtyrertod in einer der glorreichsten Schlachten des Islams.

Die Tapferkeit von Al Baraa‘ am Tage von Al Yamaamah offenbarte die wahre Persönlichkeit unseres Helden, dem Umar Ibn Al Khattaab verboten hatte jemals ein Anführer zu sein wegen seiner Verwegenheit und seines Mutes, aber vorallem wegen seiner Suche nach dem Märtyrertod, was ihn zum Risiko für andere Kämpfer machte.

Am Tage von Al Yamaamah standen die islamischen Soldaten unter dem Befehl von Khaalid und bereiteten sich auf den Kampf vor. Al Baraa‘ stand bereit und leckte sich seine Lippen während ihm die Sekunden wie Jahre vorkamen, bis Khaalid schlußendlich das Zeichen zum Angriff gab. Seine scharfen Augen glitten über das Schlachtfeld als ob sie den passenden Platz für seinen Märtyrertod aussuchen wollten. Nichts auf der Welt beschäftigte ihn mehr als dieses eine Ziel. Mit seinem geschärften Schwert machte er reiche Ausbeute bei den Götzendienern die zu Dunkelheit und Falschheit aufriefen. Gegen Ende der Schlacht geschah es das ihn ein Götzendiener niederschlug und er zu Boden fiel, während seine Seele sich zu den Engeln erhob im Kreise der Märtyrer und der Gesegneten.

Khaalid rief, „ Allahu Akbar“ und die geschlossenen Reihen stoben voran ihrem Schicksal entgegen und mit ihnen Al Baraa‘ Ibn Maalik. Er begann die Reihen der Anhänger von Musailamah dem Lügner mit seinem Schwert zu lichten, und sie fielen dank seines Mutes wie die Herbstblätter von den Bäumen.

Die Armee von Musailamah war keineswegs zu unterschätzen und war als stärkste und gefährlichste Armee in der Zeit der Abtrünnigkeit einzustufen. Mit seiner hohen Zahl an Kämpfern, seiner Ausrüstung und seiner Todesverachtung, bedeutete diese Armee eine große Herausforderung seinerzeit. Sie beantworteten den Angriff der Muslime mit einer unwahrscheinlich aggressiven Abwehr, das sie drauf und dran waren die Initiative zu übernehmen und ihre Verteidigung in einen Angriff umzuwandeln. Und just in diesem Moment durchdrang die muslimischen Reihen eine Art von Beklemmung und Besorgnis. Ihre Anführer und Sprecher begannen damit den Soldaten Worte des Mutes von ihren Pferden aus zuzurufen, und sie an das Versprechen Allahs zu erinnern.

Al Baraa‘ hatte eine schöne und laute Stimme. Khaalid, sein Anführer rief ihn zu sich und sagte, „ Sprich, Baraa‘ !“ Und so rief Baraa‘ klare und deutliche Worte, „ Oh ihr Leute von Al Madinah. Heute gibt es kein Al Madinah, sondern nur Allah und sein Paradies. !“ Diese Worte verdeutlichten den Geist des Sprechers und offenbarten dessen Charakter. Und in der Tat, in solch einer Situation gibt es nur Allah und sein Paradies und sonst nichts anderes. Sie sollten nicht einmal an ihre islamische Hauptstadt Al Madinah denken, wo sie ihre Häuser, Frauen und Kinder zurückgelassen hatten, denn wenn sie heute besiegt würden, könnten sie nicht mehr nach Al Madinah zurückkehren.

Die Worte von Al Baraa‘ verbreiteten sich... wie soll man es beschreiben ? Jeder Vergleich würde nicht seine wahre Bedeutung treffen. Darum laßt uns einfach sagen das seine Worte Gehör fanden und belassen wir es dabei.

Nur kurze Zeit später wendete sich diese Schlacht wieder zum Vorteil für die Muslime, die zu einem wichtigen Sieg vorwärtsstürmten und den Götzendienern eine schockierende Niederlage beibrachten. Al Baraa‘ und sein Bruder marschierten vorwärts, die Standarte von Muhammad ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) zu ihrer Bestimmung tragend. Die Götzendiener zogen sich zurück und flohen um Schutz in einem großen Garten zu suchen. Die Begeisterung verringerte sich, denn sie dachten das sich der Ausgang der Schlacht wieder ändern könnte, durch den Trick den sich Musailamah und seine Anhänger ausdachten. Just in dem Augenblick erklomm Al Baraa‘ einen hohen Hügel und rief, „ Oh ihr Muslime, hebt mich hoch und werft mich über die Mauer des Gartens zu ihnen hinein.“

Habe ich es euch nicht gesagt ? Er war nicht auf den Sieg aus sondern nur auf den Märtyrertod, und er dachte sich das dieser Plan das beste Ende seines Lebens bedeuten könnte und die beste Art und Weise zu sterben. Wenn sie ihn in den Garten warfen, so konnte er den Muslimen die Tore öffnen und gleichzeitig würde sein Körper von den Schwertern der Götzendiener in Stücke gerissen werden. Und die Tore des Paradieses würden sich vorbereiten einen neuen und ruhmvollen Knecht zu empfangen.

Al Baraa‘ wartete allerdings nicht so lange bis ihn seine Leute über die Mauer warfen. Er kletterte von alleine über die Mauer und rannte in den Garten, öffnete dessen Tore und die Muslime stürmten hinein. Aber der Traum von Al Baraa‘ erfüllte sich nicht. Weder die Schwerter der Götzendiener töteten ihn, noch fand er den gewünschten Tod.

Abu Bakr ( möge Allah mit ihm zufrieden sein ) sprach die Wahrheit als er sprach, „ Strebt nach dem Tod und ihr werdet leben!“ An diesem Tag wurden dem Körper unseres Helden über achtzig Schwerthiebe von den Götzendienern zugefügt, und diese achtzig Wunden nötigten Khaalid Ibn Al Waliid einen ganzen Monat ab sich dessen Krankenpflege zu widmen.

Das alles hatte sich Al Baraa‘ so nicht gewünscht. Aber es machte ihn auch nicht hoffnungslos. Er wartete einfach auf die nächste Schlacht. Der Gesandte Allahs ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ) hatte doch prophezeit das seine Gebete zu Allah erhört würden. Er mußte Allah nur weiterhin anrufen ihm den Märtyrertod zu schenken und er mußte geduldig sein, denn für jede Sache gibt es eine Bestimmung.

Nachdem die Wunden von Al Yamaamah verheilt waren stürmte er mit den muslimischen Soldaten voran, um die Mächte der Dunkelheit zu ihrem endgültigen Ziel zu begleiten. Zu jener Zeit existierten zwei dahinschwindende Kaiserreiche. Die Römer ( Byzantiner ) und die Perser besetzten dereinst mit ihren ungerechten Armeen die Länder Allahs und versklavten deren Bewohner. Al Baraa‘ kämpfte mit seinem Schwert und mit jedem seiner Hiebe entstand eine Mauer in dem Gebäude jener neuen Welt die sich rasch unter dem Banner des Islam erhob wie die aufgehende Sonne.

In einem der Irakkriege flüchteten sich die Perser in einen barbarischen Kampf. Sie benutzten Ketten an deren Ende sie im Feuer erhitzte Haken anbrachten, und diese von ihren Burgen aus auf die Muslime warfen und einen jeden damit trafen der nicht davor flüchten konnte. Al Baraa‘ und sein älterer Bruder Anas Ibn Maalik, wurden ausgewählt zusammen mit einigen anderen Muslimen sich mit einer dieser Burgen auseinanderzusetzen. Doch einer dieser Haken fiel plötlich auf Anas herab und er konnte sich nicht davon befreiten, denn diese Kette war glühend heiß.

Als Al Baraa die Situation erfasste lief er sofort zu seinem Bruder, obwohl die glühenden Ketten immer noch von den Burgwänden herabfielen. Al Baraa ergriff die Kette seines Bruders mit bloßen Händen und bearbeitete sie tapfer so lange bis sie brach. Anas war gerettet, aber als man auf Al Baraa’s Hände blickte, waren sie nicht mehr an ihrem Platz. Das ganze Fleisch war verschwunden und nur die verkohlten Knochen waren übrig. Und so verbrachte unser Held erneut geraume Zeit um sich von seinen Verletzungen zu erholen.

Ist es nun nicht an der Zeit für den Geliebten des Märtyrertums sein Schicksal zu besiegeln ? Es ist an der Zeit. Denn jetzt kommt die Schlacht von Tustur wo die Muslime erneut auf die persische Armee trafen. Und dies war ein Festtag für Al Baraa‘.

Die Leute des Stammes von Al Ahwaaz und die Perser sammelten sich in einer riesigen Armee um die Muslime zu bekämpfen. Der Führer der Gläubigen, Umar Ibn Al Khattaab schrieb an Sa’d Ibn Abi Waqaas in Kufa und zu Abu Muusaa Al Ash’ariy nach Basra und schickte je eine Armee zu beiden um gegen die Al Ahwaaz zu kämpfen. In seiner Botschaft an Abu Muusaa schrieb er, „ Ernenne Suhail Ibn Adiy zu deinem Anführer und schicke Al Baraa‘ Ibn Maalik mit ihm.“

Und so geschah es das sich die aus Kufa kommenden Muslime mit den aus Basra kommenden Muslime vereinigten um zusammen gegen die Al Ahwaaz und die Perser in eine wilde Schlacht zu ziehen. Die beiden Brüder Anas Ibn Maalik und Al Baraa‘ Ibn Maalik waren unter den gläubigen Soldaten.

Die Schlacht begann mit einem Duell und Al Baraa‘ alleine tötete ungefähr einhundert der persischen Schwertkämpfer. Dann trafen die beiden Armeen aufeinander und einige der Gefährten des Propheten waren in der Nähe von Al Baraa‘ und erinnerten ihn an die Worte des Propheten ( Allah segne ihn und schenke ihm Heil ): „ Vielleicht seht ihr einen Mann mit ungekämmten Haar und ihr schenkt ihm keine Beachtung, aber wenn er bei Allah schwört, wird Er sein Wort einlösen. Einer unter ihnen ist Al Baraa‘ Ibn Maalik. Oh Baraa‘ schwöre bei Allah, und ersuche Ihn die anderen zu besiegen und mache uns siegreich.“

Und deswegen hob Al Baraa‘ seine Arme gen Himmel und sandte folgendes Bittgebet an Allah, „ Oh Allah, mache das sie besiegt werden und mache uns siegreich und laß mich Deinen Propheten heute treffen.“ Er warf einen langen Blick zu seinem Bruder Anas der ganz in seiner Nähe kämpfte, so als ob er sich von ihm verabschieden wollte. Dann verstärkte sich der Kampf und die Muslime kämpften wie nie zuvor jemand auf der Welt gekämpft hatte und schlußendlich waren sie siegreich.

Unter den Märtyrern jener Schlacht war Al Baraa‘ mit einem seeligen Lächeln auf seinem Gesicht. Seine rechte Hand hielt eine Handvoll Staub getränkt mit seinem Blut. Sein Schwert lagen neben ihm. Es war ohne Kerben und unbeschädigt.

Schlußendlich erreichte der Reisende seine Heimat. Zusammen mit seinen anderen Märtyrerbrüdern beendete er seine Reise in jenem noblen Zeitalter. Und es wird ihnen zugerufen: „ Das ist das Paradies das ihr zum Erbe antretet für das was tatet.“
  1. Khalid Muhammad Khalid, رجال حول الرسول ( Übersetzt ins Englische von Sheikh Muhammed Gemeiah - Al Azhar Administration - Men around the messenger )