Tod

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Tod und Leben

"Derjenige, Der den Tod und das Leben erschaffen hat..."(Quran, 69:2)


"Tod" ist, dass die Seele den Körper verlässt und nicht mehr mit ihm verbunden ist. "Leben" bedeutet, dass die Seele mit dem Körper verbunden ist.[1]


Am Tag der Auferstehung wird wieder der Körper und die Seele gepaart. ALLAH, der Erhabene, sagt sinngemäß:

"und wenn die Seelen (mit ihren Leibern) gepaart werden," (Quran, 81:7)

Ibn Abi Hatim berichtet, dass Ibn Abbas (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) gesagt hat:

"..dann werden die Seelen (arab.: Arwah, Pl. von Ruh) entsandt und mit Körpern gepaart. Dies ist die Bedeutung der Aussage Allahs, des Erhabenen:
"und wenn die Seelen (mit ihren Leibern) gepaart werden, (81:7)"."[2]


Jeder wird irgendwann mal sterben

"Jede Nafs (Ego, Person) wird den Tod zu kosten bekom­men. Und euer Lohn wird euch wahrlich (erst) am Tag der Auferstehung voll ausbe­zahlt werden. Und wer dann dem Feuer entrissen und in den Paradiesgarten einge­lassen wird, dem wird Erfolg beschieden sein. Und das diesseitige Leben ist nichts weiter als ein trügerischer Genuß." (Quran, 3:185)


Buraida (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtet, dass der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) (die Muslime) lehrte, beim Besuch eines Friedhofs folgendes zu sagen:

"Friede sei mit dir, du Wohnstätte der Muminiin und Muslime. Gewiss werden wir euch nachfolgen, wenn Allah will. Ich bitte Allah um Wohlbefinden für uns und für euch."
Auf Arabisch: "As-salamu alaikum ahla-diyari minal-mu'minina wal-muslimina wa inna InshaAllahu bikum la hiqun, as'alu-llaha lana wa lakumul-'afiya."
(Muslim)


Der Tod ist eine unumstößliche Tatsache im Leben eines jeden Menschen und ab diesem Zeitpunkt bleibt ihm nichts mehr von dieser Welt – bis auf seine Taten. Diese begleiten ihn über seinen Tod hinaus und nützen oder schaden ihm am Tag der Auferstehung. Alles andere, wie etwa die Familie, Freunde oder Reichtum, bleiben hinter ihm zurück. Trotzdem beschäftigen sich viele Menschen nur mit weltlich-materiellen Dingen, anstatt etwas für das Jenseits vorauszuschicken.


Vorbereitung auf den Tod

Abu Yala Schaddad ibn Aus (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) führt an: Der Gesandte Allahs (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagte:

"Scharfsinnig ist derjenige, der sich selbst kritisch betrachtet und nach dem strebt, was ihm nach dem Tode zum Wohl gereichen wird; und schwachsinnig ist derjenige, der Sklave seiner Begierden bleibt, und von Allah nur die Erfüllung seiner Wünsche erbittet."
(At-Tirmidhi)

Abu Huraira (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) überliefert, dass der Gesandte Allahs (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) sagte:

"Wer durch seine Taten (auf dem Weg zum Paradies) behindert ist, der wird durch seine Herkunft nicht befördert."
(Muslim)
Beschäftigt sich ein Mensch nicht mit dem für ihn zwingend notwendigen Gottesdienst für Allah, so wird er zu einem Spielzeug des Satans. Wie verhält sich ein solcher Mensch in Anbetracht seines nahenden Todes? Und wie verhält sich im Gegensatz dazu ein Gläubiger?


Man sollte sich nicht den Tod wünschen

Abu 'Ubaid berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:

„Keiner von euch soll sich den Tod wünschen denn er kann entweder ein Wohltäter sein, der seine guten Werke vermehren kann, oder aber ein übeltäter, der sich zur Reue zurückbesinnen mag!"
(Sahih al-Buchari)


Das Grab und die Friedhöfe

Bittgebete bei Besuch eines Friedhofs

Buraida (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtet, dass der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) (die Muslime) lehrte, beim Besuch eines Friedhofs folgendes zu sagen:

"Friede sei mit dir, du Wohnstätte der Muminiin und Muslime. Gewiss werden wir euch nachfolgen, wenn Allah will. Ich bitte Allah um Wohlbefinden für uns und für euch."
Auf Arabisch: "As-salamu alaikum ahla-diyari minal-mu'minina wal-muslimina wa inna InshaAllahu bikum la hiqun, as'alu-llaha lana wa lakumul-'afiya."
(Muslim)


Abu Huraira (ALLAHs Wohlgefallen mit ihm) berichtet, dass eine schwarze Frau oder ein Junge für die Abfallbeseitigung in der Moschee sorgte. Eines Tages vermisste ihn oder sie der Prophet (ALLAHs Segen und Frieden mit ihm) und er fragte nach ihm oder ihr. Man sagte zu ihm, er oder sie sei gestorben. Er sagte:

"Warum hat man mir nicht Bescheid gesagt?" Als die Anwesenden staunten, da sie diese Person gering schätzten, sagte er: "Nun zeigt mir das Grab der oder des Verstorbenen!" Als man ihm das Grab zeigte, sprach er: "Diese Gräber sind voll Dunkelheit für ihre Insassen, und Allah erleuchtet sie für ihre Bewohner durch meine Gebete für sie."
(Buchari und Muslim)



Die Begegnung mit ALLAH

Aischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, sagte: Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:

"Wenn einer die Begegnung mit Allah liebt, liebt Allah die Begegnung mit ihm, und wenn er die Begegnung mit Allah verabscheut, verabscheut Allah die Begegnung mit ihm."
Ich sagte darauf: "O Prophet Allahs, ist es die Abscheu vor dem Tod? Wir alle verabscheuen den Tod."
Der Prophet sagte: "Nicht so, es ist damit gemeint, dass wenn der sterbende Mumin (Überzeuter) die frohe Botschaft von Allahs Barmherzigkeit und von Seinem Wohlgefallen und vom Paradies erhält, so liebt er die Begegnung mit Allah, und Allah liebt die Begegnung mit ihm, und dass wenn der (sterbende) Kafir (Nichtmuslim) die Nachricht von Allahs Bestrafung und von Seinem Missfallen erhält, so verabscheut er die Begegnung mit Allah, und Allah verabscheut die Begegnung mit ihm."
(Überliefert von Muslim)


Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte:

""Ein Mann belud sich mit vielen Sünden, und als er im Sterben lag, sagte er zu seinen Söhnen: »Wenn ich tot bin, dann verbrennt meine Leiche, zermahlt sie und anschließend verstreut sie ins Meer; denn bei Allah, wenn mein Herr mich in Seinen Griff nimmt, so wird Er mich so bestrafen, wie Er sonst keinen anderen bestraft hat.« Da verfuhren sie mit ihm, wie er von ihnen verlangt hat. Da sprach Allah zur Erde: »Bringe hervor, was du genommen hast!« Darauf stand der Mann wieder vor Allah und Allah sprach zu ihm: »Was hat dich zu dem bewogen, was du getan hasst?« Der Mann sagte: »Die Furcht vor Dir, o Herr.« [...] Dafür vergab Allah ihm."
(Muslim, Al-Buhary, An-Nasay und Ibn Madscha)



Fußnoten

  1. Wahbat az-Zuhaili, Tafsir al-Munir, Band 29, S.10.
  2. Ibn Kathir, Tafsir zum Vers [81:7]


Quellen: